Biomaterial ist besonders für die Medizin ein Werkstoff, der in vielseitiger Weise eingesetzt werden kann, um alle Arten von körperlichen Schäden auszugleichen, ohne gleichzeitig mit den Körperstoffen eine Verbindung einzugehen. Schon Verbände zählen beispielsweise zu den Biomaterialien, aber auch Nahtmaterial, Implantate und andere Stoffe, welche in direkten Kontakt zum Körper kommen und dort eine Funktion aufnehmen.Verbände werden beispielsweise als Hautersatz gesetzt, diese dürfen jedoch nicht mit der Haut verwachsen, Allergien auslösen oder Irritationen verursachen, damit dies nicht geschieht, sind sie aus besonders verträglichen Materialien hergestellt und zählen daher zu den Biomaterialien. Auch Kontaktlinsen, Zahnimplantate und oder Knochenimplantate, sowie Knochennägel oder Schrauben zählen zu den Biomaterialien. Eine lange Zeit wurden diese lediglich aus hochwertigen Metallen, sogenannten Edelmetallen hergestellt, doch die Forschung versucht auch hier neue Wege zu gehen.
Viele Biomaterialien stützen sich auf die Bionik, d.h., sie schauen sich die biologische Verträglichkeit in der Natur ab. Hierzu zählen momentan vorwiegend Forschungen im zahnmedizinischen Bereich. Oft wird davon ausgegangen, dass Biomaterial aus rein biologischen Bestandteilen besteht, dies ist nicht korrekt, lediglich die fehlende Reaktion des Körpers auf einen Stoff trägt dazu bei, dass dieser als Biomaterial gekennzeichnet werden kann. So werden außer Metallen auch Plastik und andere künstlich hergestellte Verbundstoffe ohne schädlichen Einfluss auf den Körper als Biomaterial bezeichnet. Ein wichtiges Beispiel hierfür ist Collagen, aber auch Silikon. Manche Biomaterialien werden nach langer Versuchsphase schlussendlich nicht mehr als ein solches gesehen, während vor Jahren noch Amalgam als Biomaterial für Zahnfüllungen angesehen wurde, sind heute Nebenwirkungen bekannt, die dieses Material aus der Biomaterialliste ausschließen müssten, in einigen Fällen wird es nach Überprüfung jedoch trotzdem noch wegen der langen Haltbarkeit verwendet.
Es kann also nicht immer davon ausgegangen werden, dass Biomaterial keine schädlichen Langzeitwirkungen aufweist. Deshalb ist gerade bei Biomaterial die Forschung extrem wichtig und wird auch weiter wichtig bleiben, denn den perfekten Werkstoff zum Erhalt der einzelnen Körperfunktionen zu finden oder gar ganze Organe mit Biomaterial zu ersetzen, die lange Haltbarkeit aufweisen wird in unserer Welt immer wichtiger. Besonders in Ländern, in denen die Demografie sich immer weiter in Richtung Zunahme der Lebenserwartung verschiebt. Um die Wichtigkeit von Biomaterial, nicht nur in diesem Punkt, hervorzuheben, gibt es jedes Jahr eine Konferenz, die die neuesten Erkenntnisse vorstellt.